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TourComm Germany — Close to the market, close to you

Warum Storytelling nicht emotional sein muss

Marc Werner | August 2024

Digitale Erzählmethoden für Ihr Destinationsmarketing

In unserer heutigen digitalen Welt, in der Informationen im Sekundentakt verbreitet werden, können Botschaften schnell verloren gehen. Kommunikation wird zur „knappen Ressource“, schließlich ist die Verarbeitungskapazität von Menschen bekanntermaßen begrenzt. Um dennoch von potenziellen Gästen wahrgenommen zu werden, müssen sich Destinationen etwas einfallen lassen. Hierfür kommen häufig die Erzählmethoden des Storytelling ins Spiel.

Die große Stärke des Storytelling liegt darin, dass Menschen Geschichten lieben. Das Erzählen von Geschichten kann zur Komplexitätsreduzierung beitragen, sodass es Menschen leichter fällt, sich an deren Botschaften zu erinnern. Storytelling ist also ein in der Praxis erprobtes Instrument, um die immer selektiver werdende Aufmerksamkeit der Zielgruppe für sich zu gewinnen. Allerdings:

Storytelling wird oftmals missverstanden.

Das liegt vor allem daran, dass gewählte Beispiele nicht die volle Anwendungsbreite von Storytelling widerspiegeln. Neben dem emotionalen Storytelling, in dessen Bereich die meisten Beispiele verortet sind, gibt es außerdem drei weitere Erzählmethoden, die insbesondere im digitalen Bereich Einsatz finden können. In diesem Blogartikel möchten wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Erzählmethoden sowie verschiedene Best-Practices aus dem Destinationsmarketing geben.

Emotionales Storytelling: Der Inbegriff des Storytelling

Das emotionale Storytelling beruht auf der Geschichte von einem oder mehreren Menschen. Dabei kann es sich auch um fiktive Charaktere handeln. Ziel ist es, mithilfe von emotionalen und authentischen Geschichten, Empathie bei der Zielgruppe zu erzeugen und diese auf einer persönlichen Ebene anzusprechen. Gerade im Tourismus, wo Reiseentscheidungen in der Regel aus Emotionen heraus und nicht auf Grundlage harter Fakten getroffen werden, kann diese Erzählmethode ihre ganze Wirkung entfalten. Emotional aufgeladener Content birgt außerdem ein höheres Potenzial viral zu gehen.

Wie emotionales Storytelling funktionieren kann, zeigte Schweiz Tourismus im vergangenen Jahr. Der Clip „Grand Train Tour of Switzerland: The ride of a lifetime“ erzählt die Geschichte des Markenbotschafters Roger Federer und Comedian Trevor Noah auf ihrer Zugreise durch die Schweiz, während dieser die beiden mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben.

Informatives Storytelling: Reduzierung von Information Overload

Von informativem Storytelling ist die Rede, wenn Daten oder Fakten als Grundlage für eine Geschichte dienen. Insofern lässt sich hier auch von „Data Storytelling“ sprechen. Das informative Storytelling zielt vor allem darauf ab, die Informationsüberflutung zu reduzieren. Komplexe Narrative sollen auf unterhaltsamer Weise kommuniziert werden. Abstrakte Daten bekommen so ein neues Gewand und werden zum Sprechen gebracht. Im Kontext des Destinationsmarketings können so beispielsweise historische, kulturelle oder geografische Hintergründe zu POIs geteilt werden, die das Verständnis und die Bedeutung vertiefen sollen.

Hierzu ein Bespiel in eigener Sache: Im Zeitraum von Oktober 2023 bis April 2024 entwickelte TourComm in Zusammenarbeit mit der Donaubergland GmbH eine Web-App für das Themenfeld der Donauversickerung, um Besuchern ein ganzheitliches Verständnis für das einzigartige und faszinierende Phänomen zu vermitteln.

Donauversickerung - Verschwindender Fluss
Donauversickerung - Verschwindender Fluss ©Donaubergland GmbH
Zur WebApp

Visuelles Storytelling: Die Macht von Bilderwelten

Das visuelle Storytelling setzt, wie der Name schon vermuten lässt, auf Bilder bzw. Bilderwelten. Hierbei können verschiedenste Formate genutzt werden, die von der einfachen Grafik über Animationen und Livestreams bis hin zu Augmented oder Virtual Reality reichen. Mithilfe von visuellem Input wird versucht, User in die Geschichte zu locken und zur Interaktion zu animieren. Aufgrund der sich permanent entwickelnden digitalen Darstellungsmöglichkeiten bietet das visuelle Storytelling ein besonders großes Potenzial, um für ein intensives Erlebnis zu sorgen, das im Gedächtnis bleibt.

Die Stadt Peine bietet beispielweise auf der Peiner Burg ein AR-Erlebnis, das die Geschichte der Burg nicht nur erzählt, sondern direkt erlebbar macht.

Virtuelle Zeitreise - die Peiner Burg erleben – via Augmented Reality ©Peine Marketing GmbH
Zum Beispiel

Gesellschaftliches Storytelling: Impulse setzen

Gesellschaftliches Storytelling befasst sich mit der Erzählung von Geschichten, die bspw. soziale oder kulturelle Themen aufgreifen. Für diese Themen soll ein stärkeres Bewusstsein in der Gesellschaft geschaffen werden. Gerade die sozialen Medien sind über die letzten Jahre zu einem Diskussionsraum geworden und bieten eine Plattform für den öffentlichen Diskurs. Immer häufiger nutzen Unternehmen anlassbezogene Kommunikation als Strategie, um ihre Botschaften im Kontext aktueller Themen zu transportieren. Im Tourismus sind dies oft Themen der Nachhaltigkeit, wie z.B. Sicherstellung der lokalen/regionalen Wertschöpfung oder Overtourism.

Ein gelungenes Beispiel für gesellschaftliches Storytelling zeigt der Tourismusverband Wilder Kaiser. Mit der Kampagne #wirzusammen soll die Bedeutung des nachhaltigen Tourismus für die Lebensqualität in der Region hervorgehoben werden.

Die Vielfalt des Storytelling zeigt, dass es sich um ein äußerst flexibles und wirkungsvolles Werkzeug handelt, das für nahezu jede Zielsetzung Anwendung finden kann. Als Agentur im Destinationsmarketing sind wir darauf spezialisiert, maßgeschneiderte Storytelling-Strategien zu entwickeln, die über die weitestgehend eindimensionalen Betrachtungen hinausgehen. Wir verstehen die verschiedenen Erzählmethoden richtig einzusetzen und können durch unsere breite Produktpalette Botschaften entwickeln und vermitteln, die auch wirklich bei ihren potenziellen Gästen ankommen und eine nachhaltige Wirkung erzielen.

Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Geschichte erzählen!

Kontaktieren Sie uns mit Ihren Ideen. Gemeinsam finden wir die passende Lösung!

* Quellen:

ULLMANN, L./CLAWIEN, C. (2020): „Erzählt uns was Schönes“ – digitales Storytelling im Content Marketing. In: WESSELMANN, M. (Hrsg.): Content gekonnt, Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 179–194